Baustoffindustrie
In der deutschen Statistik werden die Baustoffindustrie und die Glas- und Keramikindustrie als eine Branche erfasst (2,8 Prozent der Industriebeschäftigung, 1,8 Prozent des Umsatzes; mehr als 9.800 Unternehmen, 2020).
Bei den natürlichen Baustoffen
handelt es sich hauptsächlich um Kalkstein, Bimsstein, hochwertige Sande (einschließlich Quarzsand); der Bedarf an Marmor, Granit und anderen Arten von Natursteinen und -materialien wird durch Importe gedeckt. Die Hauptproduktion der Industrie ist Zement (23,5 Millionen Tonnen Klinker im Jahr 2020); die wichtigsten Regionen sind Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Brandenburg. Führendes Unternehmen der Branche ist Heidelberg Materials (etwa 1/3 Zementproduktionskapazität); es gehört zu den fünf größten Zementherstellern der Welt.
Weitere wichtige Industriezweige sind die Herstellung von Baukalk und Gips sowie die Produktion von Tonfliesen und Baustein.
In der Glas- und Keramikindustrie ist die Porzellan- und Steingutproduktion durch einen hohen Anteil an Exportprodukten gekennzeichnet.
Die Hauptgebiete der Porzellanindustrie sind Bayerisch-Franken, Thüringen und Sachsen (die erste Porzellanfabrik in Europa wurde 1710 in Meißen gegründet); die Fayence-Produktion ist gleichmäßiger verteilt. Die Glasindustrie ist auf die Herstellung von Massenprodukten (Flachglas, Glasbehälter) ausgerichtet; die Hauptgebiete sind Nordrhein-Westfalen, das Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Herstellung von hochwertigen Glaswaren, einschließlich Kristallglas (Bayern und Thüringen).